Lokaler Online-Marktplatz

Die digitale Transformation, der demografische Wandel und die mobile Kommunikation verändern sowohl die Ortskerne als auch das Verhalten der Besucher und haben damit unmittelbare Auswirkung auf den örtlichen Einzelhandel und die dortigen Nahversorgungsstrukturen.

Während die Entwicklung im stationären Handel in den letzten Jahren nahezu stagnierte, hat vor allem der Onlinehandel im Laufe der letzten Jahre massiv zugenommen.

Auf diese Entwicklungen müssen sich der örtliche Einzelhandel wie auch die Stadtverwaltungen einstellen. Der lokale Handel verlagerte sich deutschlandweit in den vergangenen Jahren zunehmend auf die „grüne Wiese“ bzw. in die großen Städte und Metropolen. Die Flächenanforderungen und Größenerwartungen nehmen nach wie vor zu.

Zugleich ist allerorten eine Trendwende in der Verbraucherneigung festzustellen. Regionale und lokale Produkte rücken zunehmend wieder in den Fokus. Ausgehend von der Strategie der Direktvermarktung ist dieses Bewusstsein zwischenzeitlich im nahezu gesamten Handelsportfolio angekommen. „Local first“ wird zunehmend zur Konkurrenz von „Geiz ist geil“.

Diesen Trend nimmt das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) auf und hat dazu einen Ideenwettbewerb „Lokaler Online-Marktplatz“ ausgeschrieben.

Ziele des Wettbewerbs

Übergeordnetes Ziel dieses Ideenwettbewerbs ist die Belebung des innerörtlichen Handels ─ insbesondere unter Berücksichtigung der Nahversorgungsstrukturen durch einen lokalen Online-Marktplatz. Diese Plattform soll für den Wettbewerb konzipiert und umgesetzt werden und soll folgende Inhalte haben:

– Aufnahme von Händlern und Dienstleistern sowie Bestellfunktion
– Informationsplattform für Geschichten zur Stadt, zum Handel und Informationen über Veranstaltungen
– Logistikdienstleistungen (Auslieferung der Ware im Stadtgebiet)

Mehrwert durch die Teilnahme am Wettbewerb für die Stadt Heidenheim

Die gemeinsam mit dem H.D.H. e. V. und den Schlossarkaden bereits erarbeitete Plattform

„heidenheimerleben.de“ ermöglicht es schon derzeit, Eckpunkte der Ziele des Wettbewerbes umzusetzen. Kunden, die sich heute schon über das Angebot in Heidenheim online informieren, bekommen bereits von ca. 500 Anbietern (Einzelhändler, Gastronomen und Dienstleister) aus dem Stadtgebiet Heidenheim Informationen zu deren Öffnungszeiten, Sortimente, Lage und Verlinkung zu deren Shops. Des Weiteren sind alle Innenstadtevents auf der Seite auffindbar. Seit dieser Woche startet die Vermarktung der Seite via facebook.

Die weiteren Punkte, die der Wettbewerb als Ziel hat (der Aufbau eines Online Shops und der entsprechenden Logistik), könnten durch die Stadt, H.D.H und Schlossarkaden nur durch erheblichen finanziellen und zeitlichen Aufwand gestemmt werden. Diese Mittel sind derzeit für den weiteren Ausbau auch nicht vorhanden.

Projektlaufzeit

Der Wettbewerb prämiert und fördert Konzepte zum Aufbau eines lokalen Online-Marktplatzes. Es ist eine Projektlaufzeit von zwei Jahren vorgesehen. Die Projekte in den Modellkommunen sollen im Herbst 2018 starten.

Die Wirtschaftsförderung hat im Vorfeld zum Wettbewerb eine erste Interessenbekundung abgegeben und ist mit 30 Teilnehmern in die engere Wahl gekommen. Gleichzeitig wurde mit dem Ministerium abgeklärt, ob die Plattform heidenheimerleben.de in der jetzigen Form teilnahmeberechtigt ist. Dies wurde vom MLR bestätigt. Die Möglichkeit besteht, dass Heidenheim eine Modellregion wird.

Kosten

Die Höhe des möglichen Förderbetrages kann bis zu 200.000 Euro betragen. Der Fördersatz beträgt bis zu 80 % der Projektkosten, also könnte die Stadt 160.000 Euro erhalten. Wenn die Förderung bewilligt wird, müssen die erhaltenen Zuschüsse komplett reinvestiert werden, und der Eigenanteil der Stadt wird über eingeplante Personalaufwendungen und bereits verplante Projektkosten realisiert. Die ausgewählten Kommunen müssen einen Kümmerer stellen, der 20 Wochenstunden für das Projekt verfügbar sein muss.

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4. Dezember 2018
Der städtische Wirtschaftsbeauftragte Georg Würffel nahm zusammen mit Roswitha Girdler (Centermanagerin Schlossarkaden) und John Charles Simon (Vorsitzender H.D.H.) den Fördermittelbescheid von Minister Peter Hauk entgegen.