#HeidenheimGemeinsamDigital

Am 21. Oktober waren  48 Vertreter*innen aus Gemeinderat, Wirtschaft, Verbänden, Vereinen, der DHBW und der Verwaltung eingeladen zu den Fragen:

  • Welche digitalen Services wünschen Sie sich für Heidenheim?
  • Welche digitalen Anwendungen brauchen Sie für Ihren Alltag und Ihre Arbeit in unserer Stadt?
  • Wie wollen wir in Zukunft „smart“ leben?

Anwesend waren 37 Personen, die in fünf wechselnden Arbeitsgruppen jeweils Rangreihenfolgen für die bei der Anmeldung eingereichten und geclusterten Ideen gebildet haben.
Ziel war es, drei bis fünf Schwerpunkte herauszuarbeiten und festzulegen, welche smarte Anwendungen / Projekte für die Stadt Heidenheim umgesetzt werden sollen.

Begrüßung Oberbürgermeister Bernhard Ilg

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe „Digital Natives“, „Digital Immigrants“ und Silver Surfer (Leute im Alter zwischen 55 und 65)

noch vor wenigen Jahren hätte ich mir kaum vorstellen können, dass ich Sie einmal zu einer Beteili-gungsveranstaltung begrüßen darf, die zwar analog stattfindet, aber sich ausschließlich um digitale Themen, also um unsere Zukunft, kümmert. Ich bin dankbar, dass Sie sich auf das Experiment einlas-sen und Ihre Expertise, Ihre Kompetenz und Ihre Fantasie heute einbringen. Einige von Ihnen nehmen dafür Urlaub und signalisieren damit, wie wichtig ihnen dieses Thema ist.
Die Mischung macht‘s: Repräsentanten aus Wirtschaft, Hochschule, Politik, Verwaltung, Organisationen und Vereinen bilden einen Querschnitt unserer Bevölkerung. Hier kann nur etwas Kreatives entstehen und ich danke Rudi Feil, dem Hausherrn des Future Labs bzw. der ZDE-Akademie im Zentrum für Digi-tale Entwicklung in Westhausen, dass wir heute bei Ihnen zu Gast sein dürfen und auch bereits funkti-onierende smarte Anwendungen auf Ihrem „Smart City Campus“ anschauen können.

Manche von Ihnen erinnern sich vielleicht noch an unsere werkSTADT im Jahr 2011, eine zweitägige Beteiligungsveranstaltung mit 300 Bürgerinnen und Bürgern, die in 15 Fokusgruppen 199 Hand-lungsempfehlungen zum Thema „Wie wir in Zukunft Stadt sein wollen“ erarbeitet haben, von denen wir innerhalb von fünf Jahren über zwei Drittel umsetzen konnten. Dieses Erfolgsmodell wollen wir in kleinerem Rahmen (Corona geschuldet) fortsetzen.

#HeidenheimGemeinsamDigital ist einer von fünf Bausteinen im Smart City-Modellprojekt, wofür wir gemeinsam mit der Stadt Aalen als eine von 32 Kommunen bundesweit ausgewählt wurden. 2,5 Mio. €uro stehen in den kommenden zwei Jahren für beide Kommunen zur Verfügung, um einzelne Le-bensbereiche smart werden zu lassen.

Was Sie heute erarbeiten, priorisieren und vorschlagen, fließt in die Smart City Strategie der Stadt ein, die vom Gemeinderat verabschiedet wird. Wenn Ideen umsetzungsreif sind, beschließt der Gemeinde-rat über Ausschreibung und Vergaben. Wenn an Ideen getüftelt werden muss, bringen wir Hochschu-len, Unternehmen/Startup’s, Experten/Bürger und Verwaltung in „Living Labs“ zusammen, um sie entscheidungsreif vorzubereiten. Und vielleicht decken sich Ihre Vorstellungen in Teilen mit unseren Projekten, die wir im Antrag formuliert hatten.

Das Dach unserer strategischen Handlungsfelder, die unsere Kommunalpolitik seit vielen Jahren leitet, ist die „digitale Kommune“. Die digitale Transformation durchdringt alle Lebensbereiche. Dabei kommt es mir darauf an, dass wir nicht alles digitalisieren, was möglich ist. Digitale Anwendungen müssen den Menschen dienen, nicht umgekehrt.

Ich danke Hannes Sieber für die anspruchsvolle Aufgabe der Moderation des heutigen Tages. Und ich danke Ihnen allen, dass wir Sie gewinnen konnten. Schon jetzt freue ich mich auf die Ergebnisse heute Abend und darauf, wie Sie in Zukunft „smart“ in Heidenheim leben wollen.

geclusterte Ideen der Teilnehmenden bei ihrer Anmeldung

Übersicht über die Themen der 5 Arbeitsstationen

Bürger-, Partizipations- und Ehrenamtsplattformen (Arbeitsstation Ⓐ)

• Digitale Ehrenamtsbörse
• Digitaler Veranstaltungskalender für den Landkreis mit Buchungsmöglichkeit
• Einbeziehung von allen Altersgruppen durch digitale Services Bsp: online Marktplatz mit Lieferung nach Hause für Senioren (Generationengerechte Stadt)
• Partizipationsplattform für Bürger*innen
• Newsletterservice der Stadt zu unterschiedlichen Themen sowie v.a. zu Veranstaltungen und Termine
• Lösung von Nahversorgungsproblemen in den ländlichen Bereichen durch smarte Services.
Z. B. durch kommunale Apps zur Steuerung von „Mitbring-/Einkaufsdiensten“ oder einer „Mitfahr-Zentrale“ auf ehrenamtlicher Basis.
• Digitale Befragungen
• Heidenheimer Tauschbörsen
• Heidenheimer Helferbörse
• Smart City Services (Interaktive Stadt)
• Future Desk (Gemeinschaftshilfe durch smarte Services)
• Heidenheim-App mit verschiedenen Rubriken wie Veranstaltungen, News, Meldungen, Gutscheinen, durchsuchbares Gewerbe-Register mit Tags, …

Handelsplattform (Arbeitsstation Ⓑ)

• Digitale Plattform für Sonderangebote des Handels
• Marketingtools zum Standort Heidenheim, die alle Interessierten einfach und kostenlos auf ihren Homepages einbinden können
Digitale Fußgängerzone, Shops, Angebote
• „Fußgängerzone online“ um Verfügbarkeiten von bestimmten Artikeln in Geschäften zu prüfen, Öffnungszeiten, etc. beispielsweise in einer App Einführung eines Systems wie Payback, Punkte können für kulturelle Events oder in lokalen Geschäften in Heidenheim eingelöst werden Handyladestationen in der Innenstadt an öffentlichen Plätzen oder in Parks (Belebung Innenstadt)
• Newsboards in der Innenstadt – aktuelle Neuigkeiten aus Heidenheim und der Region und Werbemöglichkeiten für kulturelle Events in der Region

Virtuelle Stadtentwicklung/VR- Brille/Showrooms
• Digitale Stadtführung
• Virtual world: z.B. Einsatz bei Planung von Neubaugebieten, per Datenbrille durchgehen, begreifen, Dimensionen erleben ermöglichen
• Living Lab als Showroom, das zeigt wie altersgerechtes Wohnen im Zeitalter der Digitalisierung aussehen kann! (digital oder in echt)

Digitale Behördengänge (Arbeitsstation Ⓒ)

Digitale Behördengänge
• Behördengänge von zu Hause aus (z.B. An-/Ummeldung)
• Digitale Behördengänge und digitales Bürgeramt
• SB Behördengänge im Foyer (Touchmonitor, Tablet o.ä.)
• Anzeige von digitalen Informationen in den Behördengebäuden für den Bürger/Kunde
• Interaktives InfoBoard im Eingangsbereich des Rathauses
• Service Desk / Service Management Plattform
• Digitale Terminvergabe um Wartezeiten für Bürger zu verringern
• Datenschutz in der Smart City
• Digitale Marke Heidenheim (Service, Information, Guide)

Bilderplattform/digitales Gemeindeblatt
• Eine öffentlich zugängliche, kostenlose Bilddatenbank (gesteuerte Bildauswahl) könnte dazu beitragen, dass Vereine, Firmen usw. das Positivimage besser nach außen tragen könnten.
• Neueinführung eines digitalen Gemeindeblattes

Intelligenter ÖPNV + Straßensysteme - 1 (Arbeitsstation Ⓓ)

• Kamera in Auto meldet Straßenzustand/Schlaglöcher
• Digitale Straßenzustandserfassung inkl. Erfassung Straßenschilder/Verkehrszeichen
• Intelligente Ampelsteuerungen inkl. Bevorrechtigung an Ampeln für ÖPNV
• Echtzeit-Infos zum städtischen ÖPNV + digitale Fahrgastinformationssysteme
• Technikideen, wie 5G in der Fläche ausgerollt werden kann
• Einsatz von Sensorik im Straßen- bzw. Brückenbau (Belastung…)
• Parkleitsystem überdenken ggf. bestehende Lösungen vernetzen, weiter digitalisieren
• Intelligentes ÖPNV-Info/Buchungs-System
• Baustelleninformationssystem

Intelligenter ÖPNV + Straßensysteme - 2 (Arbeitsstation Ⓔ)

• e-Tankstellen für Fahrräder
• Digitale Karte mit Live-Infos
• Verkehrsmessungen mit Staubenachrichtigungen/Umleitungen
• Unterstützung von autonomem Fahren im Stadtgebiet durch Leittechnik
• Parkplatzsuche via Smartphone
• Störmeldesystem Straßenbeleuchtung (direkt und automatisch an Stadtwerke) bei Lampenfehler
• Verkehrsapp
• Immissions- und Standortübersicht von Mobilfunkanlagen (z.B. zur Immissions- Optimierung/Minimierung)
• Open-Data-Portal Stadt Heidenheim (= Open Government)

An den Arbeitsstationen diskutierten die Teilnehmenden die Vorschläge unter folgenden Kriterien:

  • Haben wir die gewünschten digitalen Services identifiziert? Oder gibt es noch Ergänzungen zu diesem Cluster / dieser Arbeitsgruppe?
  • Diese smarte Anwendung erhöht die Lebensqualität der Bürger in Heidenheim weil…. ?
  • Macht diese Anwendung jemanden glücklich?
  • Entstehen mit dieser Anwendung jemandem Nachteile?

Folgende Bewertung / Gewichtung / Rangreihenfolge wurde an den Arbeitsstationen im Ergebnis vorgenommen:

Bearbeitung der gewichteten Hauptergebnisse in fünf Arbeitsgruppen unter folgenden Kriterien

  • Innovationskraft
  • Alleinstellungsmerkmal / oder nicht?
  • Wer hat was davon?

Im Ergebnis werden folgende smarte Anwendungen von den fünf Arbeitsgruppen definiert und zur Weiterbearbeitung vorgeschlagen:

  1. Intelligenter ÖPNV / Echtzeit-Infos ÖPNV
  2. „Heidenheim App“ mit verschiedenen Rubriken wie Veranstaltungen etc.
  3. Behördengänge digital
  4. Open Data Portal Stadt Heidenheim
  5. Fußgängerzone Online
Präsentation der Ergebnisse

Hauptergebnisse zu den fünf Arbeitsstationen

1. Intelligente Mobilität

Um einen intelligenten und funktionierenden ÖPNV zu bekommen, ist es notwendig auch die anderen Verkehrsarten zu betrachten und diese „intelligent“ zu machen. Wie kommt der ÖPNV-Nutzer zur Haltestelle: zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit dem Auto. Daher ist das Projekt zu erweitern zur INTELLIGENTEN MOBILITÄT
Innovationskraft:Maximal effizienter und bedarfsgerechter Einsatz und Benutzung aller Ver-kehrsarten durch Vernetzung.Maximale Information wann, wo und welches Verkehrsmittel be-darfsgerecht genutzt werden kann, um von A nach B zu kommen
Mehrwert:
• Erhöhung der Nutzerfreundlichkeit => Stressvermeidung
• Erhöhung der Akzeptanz alternativen Verkehrsmittel zum Auto
• Vermeidung von Leerfahrten
• Bedarfsgerechter Einsatz der Verkehrsmittel
• Energieeinsparung
• Verringerung von Verkehr
• Verringerung der Umweltbelastung
• Beschleunigung
• Zeitersparnis
• Kostenersparnis

Alleinstellungsmerkmal
Die intelligente Mobilität führt zur effizienten Nutzung der Verkehrsarten, dadurch ist der „groß-städtische Standard“ auch im ländlichen Raum möglich.
Wer hat was davon?
Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer, Mobilitätsanbieter, Umwelt
Zusammenfassung: Ralf Käpplinger (Stadt Heidenheim)

2. Heidenheim App

Die Heidenheim-App soll alle Aktivitäten bündeln sozusagen als „Tür“ nach Heidenheim. Interes-sant für Bürger, Pendler aber auch Tourismus. Hier soll sowohl der ÖPNV (Verkehr) als auch der Handel eine Plattform bekommen.

Wichtig ist hierbei die Nutzerfreundlichkeit (UX). Sie sollte leicht zu bedienen sein. Mit einer „Push-Funktion“ sollen die Nutzer regelmäßig Infos bekommen z. B. Nutzer A interessiert sich für Veranstaltungen, dann bekommt er jeden Tag die aktuellen Veranstaltungen als Push-Nachricht. Oder Nutzer B ist auf Stellensuche, dann bekommt er die aktuellen Stellenangebote als Push-Nachricht aufs Handy oder von Nutzer C läuft der Ausweis in 6 Wochen ab, dann bekommt er per Push-Nachricht den Hinweis, dass er seinen Ausweis verlängern sollte usw. von jedem Nutzer individuell einzurichten.

Die App muss beworben werden und es sollen die Vorteile für den Nutzer klar ersichtlich sein. Der Nutzer ist bspw. immer „Up-to-date“ was in Heidenheim gerade so läuft; auch verknüpfbar mit Sonderaktionen, exklusiven Angeboten.

Wir würden verschiedene Themenblöcke vorschlagen. Hierzu haben wir uns Gedanken gemacht, was für den Nutzer wichtig und interessant sein könnte.

Insgesamt sollte die App immer aktuell sein, es gibt nichts Schlimmeres als eine „Tote-Plattform“.

Veranstaltungen:
Hier können Vereine, Bildungseinrichtungen, Rathaus, LRA usw. ihre Veranstaltungen melden bzw. sollte es eine Schnittstelle geben, welche die Veranstaltungen von deren Homepage übernimmt, sodass nicht alles manuell eingepflegt werden muss.

News:
Hier sollte man eine Kooperation mit der Zeitung in Betracht ziehen, diese bekommt in der App die Möglichkeit, die wichtigsten aktuellen Meldungen aufzuführen und der Mehrwert für die Zeitung entsteht, wenn nur die Kurzberichte dort zu finden sind mit Link auf den gesamten Bericht der Zeitung.
Auch über Beschlüsse im Gemeinderat sollte hier Auskunft gegeben werden. So wird die Nähe zur Politik in der Stadt gestärkt. Die Bürger bekommen das Gefühl „mitgenommen zu werden“.

Medizin / Gesundheit
In der aktuellen Zeit sollte eine Schnittstelle zum RKI, mit aktuellen Corona-Zahlen erstellt werden.
Auflistung aller Ärzte und Apotheken im Landkreis sowie Schnittstelle aus Google, wer aktuell Notdienst hat. Dies muss immer aktuell sein.

Tourismus
Hier können sich Museen, Hotels, Gastronomie präsentieren.
Blogeinträge von „Mein Tag in Heidenheim“ wären eine Idee.
Die Geschichte des Schloss Hellenstein.
Die Geschichte des FCH (Verlinkung dann auf Spielpläne im Bereich „Veranstaltungen) evtl. auch Vorstellung der Spieler usw.

Bürgerservice / Rathaus
Alles integrieren, was in der Gruppe „Behörde digital“ vorgeschlagen wurde.
Interessant wäre auch der Plan des Kreisabfallwirtschaftsamts, wann welcher Müll abgeholt wird. Dies kann man anhand von Standort-Ortung über Push-Nachrichten aktivieren. So bekommt der Nutzer einen Tag vorher bspw. die Meldung „Morgen Gelben Sack raus stellen“.

Karriere
Unbedingt Kooperation mit Agentur für Arbeit. Stellenangebote sollten über Schnittstelle ins System einfließen.
Unbedingt Kooperation mit Bildungsträgern bspw. VWA, IHK, HWK auch hier sollten die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten durch eine Schnittstelle ins System einfließen.

Verkehr
Alles Integrieren, was in der Gruppe „Verkehr“ vorgeschlagen wurde.
Fahrkartenkauf sollte über die App funktionieren.
Fahrpläne sollten abrufbar sein.
Unsere Gruppe hat sich für E-Scooterausgeprochen, hier könnten dann auch die Standorte derer angezeigt werden.
Verfügbare Parkplätze sollten angezeigt werden.

Gewerbe / Handel
Der Nutzer sollte hier in der Suche bspw. eingeben können: „Ich suche eine Levis-Jeans“. Dann sollte das System anzeigen, in welchen Geschäften in der Innenstadt, kann ich eine solche Hose finden.
Auch Handwerker sollten hier eine Plattform bekommen. Sie können hier Ihre Leistungen einstellen.

Zusammenfassung: Sarah Wörz (Digitalisierungszentrum IHK Ostwürttemberg)

3. Behördengänge digital

a) „Eigene“ Prozesse außerhalb Service-BW finden / suchen.
Service-BW erlaubt die Erstellung eigener (lokaler) Online-Prozesse mit Hilfe der Service-BW-Umgebung. Die Stadt kann neben den bundes- und landeseinheitlichen Serviceprozessen auch eigene Prozesse in service-bw designen. Ein Beispiel ist die Anmeldung zu den Ferienfreizeiten im Sommer, die bei uns digital möglich sind.

b) Kora ausbauen für Service-BW
Kora an service-bw anbinden bedeutet, dass service-bw die Kora-Engine als ChatBot-Lösung landesweit integriert (ähnlich wie derzeit bei dem Corona-ChatBot Corey), und damit service-bw bei Direktabrufen auch mittels eines ChatBots im Stil „Frage-Antwort-Frage“ bedient werden kann.

c) Digitale Terminvergaben
Projekt des Geschäftsbereichs Bürger- und Standesamt zur Implementierung einer Online-Terminvergabelösung und neuer Aufrufanlage. Die Lösung soll dann später (im Zuge der Rathaussanierung) für alle Fach- und Geschäftsbereiche übertragen werden. Unterstützend wirken Info-Screens im Rathaus.

d) Problem der Authentifizierung im Rahmen der „Registrierung“ lösen
Die Authentifizierung bei Bürgeranfragen muss standardisiert gelöst werden, um die Identität der antragstellenden Person sicherzustellen. Die Lösung könnte hier der ePersonalausweis mit der eID-Funktion sein. Insellösungen (z.B. für die Stadt) wird es rechtlich nicht geben können.

e) Kommunikationskonzept und Lernvideos
Die OZG-Umsetzung und Nutzung der service-bw-Prozesse muss unseres Erachtens nach durch ein Kommunikationskonzept begleitet und unterstützt werden, damit die Öffentlichkeit gezielt darauf hingewiesen wird, dass ab sofort für bestimmte Dienstleistungen der Stadt und Anliegen Online-Prozesse genutzt werden können. Da man den Menschen die neuen Antragsprozesse zunächst erklären muss, sollte dieses Konzept u.a. auch Lernvideos oder Tutorials zur Nutzung und Bedienung von service-bw enthalten.

f) Self Service-Terminals in und außerhalb des Rathauses (z.B. in Ortsteilen, Banken, leerstehenden Gebäuden)
Self-Service-Terminals zielen darauf ab, dass Online-Dienste/Prozesse auch direkt im Rathaus (oder an anderen Stellen im Stadtgebiet wie Bankfilialen, Ortsverwaltungen, usw.) genutzt werden können, ohne dass der Bürger hierfür ein eigenes Endgerät (iPad, Smartphone, PC) benötigt.

Zusammenfassung: Daniel Fabian (Stadt Heidenheim)

4. Open Data Portal Stadt Heidenheim

Open Data – also „offene Daten“ dürfen und sollen von jedermann zu jedem Zweck genutzt, verbreitet und weiterverwendet werden. Statistiken, Verkehrsinformationen, Umwelt- oder Geodaten sowie andere Datenbestände im Interesse der Allgemeinheit können der Gesellschaft zur freien Nutzung, zur Weiterverbreitung und zur freien Weiterverwendung frei zugänglich gemacht werden.Dies soll Transparenz schaffen und einen Nährboden bilden für Zusammenarbeit, Vernetzung und neue Service- und Business-Modelle. Der Datenpool in Form eines Portals bildet die Basis für multifunktionale Schnittstellen und bedient sowohl Datenquelle (Einbringer), Schaffende (Verwertung, Analyse, Lesbar-machen) und Konsumenten (Nutzer) dieser Daten und Informationen. Über ein Portal (Dashboard) könnten Daten gesucht und gefunden, verglichen und ausgewertet werden. Außerdem müsste eine API (Schnittstelle/Anbindung) bestehen, um Echtzeitdaten für neue Konzepte, Anwendungen und Services erfolgreich nutzen zu können.In einem exemplarischen Szenario sendet ein Bus (Datenquelle) Standortinformationen (und weitere) in Echtzeit an einen cloud-basierten Server der Stadt. Somit sind Busfahrende (Nutzer) jederzeit darüber informiert, wo sich Busse befinden und ob sich diese z.B. verspäten werden. Busfahrende (Nutzer) können nach Verbindungen und Bussen suchen und sehen deren Routen oder wie voll diese sind. Gleichzeitig können Nutzer auch als Datenquelle fungieren und Bedarfe kommunizieren indem sie z.B. anzeigen wie viele Fahrgäste derzeit an einer Haltestelle warten.

Zusammenfassung: Thomas Techert (Goldschnitt Interaktion GbR Heidenheim)

5. Fußgängerzone Online – Rollenbasiertes Einkaufsportal

Ziel unseres Konzeptes ist es die Fußgängerzone in ein Digital-Analoges Wechselspiel zu bringen, das den lokalen/regionalen Händler unterstützt. Das Model soll für andere Städte skalierbar und einzigartig sein.

Wir haben zwei Dinge in unserem Grobkonzept beachtet:
• Entwicklung eines umfassenden Onlineshop-Portals, das zum einen technisch all das bietet was heutzutage „State oftheart“ ist, aber auch die Parameter mitbringt, um die Händler zu befähigen, zu motivieren und zu unterstützen.
• Entwicklung/Unterstützung/Kanalisierung hin zu einer analogen Infrastruktur um den lokalen/stationären Handel in Form einer Fußgängerzone zu unterstützen, die wiederum mit dem Portal harmoniert.

Dies mündet in einem rollenbasierten Shop, der nicht das Angebot der Händler in den Vordergrund stellt, sondern den Bedarf des Konsumenten, des Bürgers. Seine Produkte die er bereits hat, seine Hobbys, seine Fan-Marken, seine Ersatzteilbedarf, Pflegebedarf, Bedürfnisse, Inventar: seine Probleme die er hat – stellt er in den Mittelpunkt. Ein ICH basiertes füllen durch Persönliche Daten. „Sein Shop“ wird dann nach den Algorithmen wie es aktuell auch die erfolgreichsten Plattformen der Welt machen, befüllt. Vor allem Instagram, Tik-Tok, Facebook arbeiten mit diesem technischen Prinzip (KI) enorm erfolgreich. Besonders die Serviceleistungen, Events und den erweiterten Bedarf rund um die Produkte der Bürger können dann Lokal-Stationäre Händler umsorgen, mit dem Wissen aus dem Portal.

Zusammenfassung: Reneé Götzenbrugger (Agentur graustich Heidenheim)

Oberbürgermeister Bernhard Ilg bedankt sich für das Engagement der Teilnehmenden.

Pressemitteilung vom 29. Oktober 2020

zu den Ergebnissen von #HeidenheimGemeinsamDigital

Welche digitalen Services wünschen Sie sich für Heidenheim? Welche digitalen Anwendungen brauchen Sie für Ihren Alltag und Ihre Arbeit in unserer Stadt? Wie wollen wir in Zukunft „smart“ leben?

Das waren die Leitfragen, zu denen sich 37 Persönlichkeiten aus Gemeinderat, Wirtschaft, Verbänden, Vereinen, DHBW und der Verwaltung auf Einladung von Oberbürgermeister Bernhard Ilg zu einem moderierten Workshop im Sparkassen Business Club der Voith-Arena getroffen haben. Ilg erinnerte in seiner Begrüßung an die werkSTADT 2011, eine zweitägige Beteiligungsveranstaltung mit 300 Bürgerinnen und Bürgern, die in 15 Fokusgruppen 199 Handlungsempfehlungen zum Thema „Wie wir in Zukunft Stadt sein wollen“ erarbeitet hatten, von denen innerhalb von fünf Jahren über zwei Drittel umgesetzt werden konnten. „Dieses Erfolgsmodell wollen wir in kleinerem Rahmen (Corona geschuldet) fortsetzen“. Das Stadtoberhaupt motivierte mit der Beschreibung des weiteren Vorgehens die Teilnehmenden des eintägigen Workshops, konkrete Ergebnisse zu erzielen: „Was Sie heute erarbeiten, priorisieren und vorschlagen, fließt in die „Smart City“-Strategie der Stadt ein, die vom Gemeinderat verabschiedet wird. Wenn Ideen umsetzungsreif sind, beschließt der Gemeinderat über Ausschreibung und Vergaben.  Wenn an Ideen getüftelt werden muss, bringen wir Hochschulen, Unternehmen/Startups, Experten/Bürger und Verwaltung in „Living Labs“ zusammen, um sie entscheidungsreif vorzubereiten. Und vielleicht decken sich Ihre Vorstellungen in Teilen mit unseren Projekten, die wir im Smart City Modell-Antrag formuliert hatten.“

Ilg kommt es darauf an, dass nicht alles digitalisiert wird, was möglich ist. “ Digitale Anwendungen müssen den Menschen dienen, nicht umgekehrt.“ Dieser Anspruch spiegelt sich auch in den Ergebnissen, die in fünf wechselnden Arbeitsgruppen am Ende des Tages entstanden sind. Ausgangspunkt waren über 50 Ideen, die die Teilnehmenden bei Ihrer Anmeldung benannt hatten.

 

  1. Intelligente Mobilität

Mobilität wird dann intelligent, wenn sie alle Mobilitätsformen vernetzt: Fußgänger, Radfahrer, Bus, Auto, Bahn. Über mobile Endgeräte könnten Echtzeitdaten des Bus- und Bahnverkehrs, Staudaten, aber auch Daten beispielsweise von Carsharing-Plattformen übermittelt werden, so dass jeder Verkehrsteilnehmer den für sich günstigsten Verkehrsweg bedarfsgerecht wählen kann. Damit führt die intelligente Mobilität zur effizienten Nutzung der Verkehrsarten und schont Umwelt und Nerven.

  1. Heidenheim App

Die Heidenheim App soll als virtuelle zentrale Tür zur Stadt Bevölkerung, Touristen und Pendler interessenorientiert informieren. Die Arbeitsgruppe formuliert als Beispiele eine zentrale Veranstaltungsplattform, ein zentrales Nachrichtenportal in Kooperation mit der Lokalzeitung, ein Gesundheitsportal mit Ärzten, Apotheken und aktuellen Informationen zu Corona, eine Tourismusplattform, Dienstleistungen rund um Bürgerservicethemen, Stellen- und Ausbildungsangebote, Verkehrs- und Fahrplaninformationen sowie Handel- und Handwerksangebote.

  1. Behördengänge digital

Gefragt sind die Digitalisierung möglichst vieler analoger Kontakte, die etwa wegen notwendiger eigener Unterschriften gesetzlich vorgeschrieben sind, der Ausbau des kommunalen Chatbots Kora auf der Netzpräsenz der Stadt, digitale Terminvergaben, eine sichere Authentifizierung für Bürgeranfragen, Lernvideos für neue Online-Prozesse und Self-Service-Terminals außerhalb des Rathauses.

  1. Open Data Portal Stadt Heidenheim

Möglichst viele offen zugängliche Daten zu Statistiken, Verkehr, Umwelt sowie die verfügbaren Echtzeitdaten sollen über ein zentrales Portal (Dashboard) transparent für jedermann nutzbar sein. Nutzer können gleichzeitig als Datenquelle fungieren und somit selbst das Portal füllen. Beispielsweise könnte ein Bus Standortinformationen in Echtzeit liefern, Nutzer Verspätungen nachvollziehen, Busfahrer alternative Routen wählen und Fahrgäste kommunizieren, wie viele Personen gerade auf den Bus warten.

  1. Fußgängerzone online – rollenbasiertes Einkaufsportal

Ziel ist es, die Fußgängerzone im analog-digitalen Wechselspiel für die Verbraucher interessenorientiert zu vermarkten, um dabei die lokalen und regionalen Händler zu unterstützen. Im Fokus steht der persönliche Bedarf des Konsumenten in verschiedenen Rollen als Fan bestimmter Marken, als Hobbywerker, als Familienmitglied, Arbeitnehmer, Sportler, Kulturinteressent, Gast von Kaffees und Gaststätten usw. Der Bürger wird informiert durch personalisierte Angebote auf Basis seiner Rolle und kauft Produkte, Erlebnisse und Serviceleistungen vor Ort in seiner Stadt.

Im nächsten Schritt werden die Umsetzungsmöglichkeiten dieser fünf erarbeiteten Themenfelder geprüft und Interessierte aus den Arbeitsgruppen eingebunden. Auch die nicht favorisierten Themen landen in einem Themenspeicher und fließen in eine Smart City Charta ein, zu der sich die Stadt im Smart City-Modellprojekt verpflichtet hat.

#HeidenheimGemeinsamDigital ist einer von fünf Bausteinen im Smart City-Modellprojekt, wofür Heidenheim gemeinsam mit der Stadt Aalen als eine von 32 Kommunen bundesweit ausgewählt wurde. 2,5 Mio. €uro (davon 65 Prozent aus Fördermitteln des Bundes) stehen in den kommenden zwei Jahren für beide Kommunen zur Verfügung, um einzelne Lebensbereiche smart werden zu lassen.

Ihre Idee

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